Samstag, 27. Oktober 2007

Palitana

Wenn dieser Town nicht der Ausgangspunkt fuer einer der bedeutesten Jain-Pilgerorte der Welt waere, wuerde ich behaupten dies ist ein Gott verlassener Ort. Meine Anwesenheit erweckt grosse Aufmerksamkeit und verursacht sogar beinahe Verkehrsunfaelle. Von ueberall werde ich von Kopf bis Fuss angestarrt, an den Staenden auf der Strasse herbeigerufen und fuer's Fotoknipsen beinahe angebettelt.
Es ist erneut extrem frueh morgens und ich habe eine kurze Nacht hinter mir. Mein Zimmernachbar musste bis Mitternacht seine Waesche waschen und zugleich mit voller Lautstaerke Fehrnsehen. Ich mache mich auf den Weg zur Shatrunjaga - ein Huegel welcher 863 Tempeln auf engster Flaeche auf seinem Ruecken traegt. Und erneut muss ich Stufen erklimmen - diesmal nur 3572 - allerdings der Muskelkater vom letzten Aufstieg ist immer noch tief in den Waden. Nach einer guten Stunde unspektulaerem Aufstieg, erreiche ich die Tore der Festung. Mit einem lauten Ram Ram im Chor der anderen warteten Maenner wird die Toroeffnung begruesst und gibt mir freien Blick auf die riesige Tempelstadt.
Etwas weiter oben, mitten im Fotofieber, halten mich Waerter auf, um mein nicht vorhandenes Kameraticket zu ueberpruefen. Die duenne Englischkenntnisse der Waerter machen jede Erklaerung sinnlos. Schlussendlich folgt mir einer der Maenner mit seinem Stoeckchen, welches er immer wieder am Boden schleift, damit ich hoere, dass er mir immer noch im Nacken ist. Beeindruckend was ein Stoeckchen auf das Ego der normalerweise eher kleinwuechsigen, indischen Maennern bewirken kann.

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