Mittwoch, 10. Oktober 2007

Munnar

Die Existenz von Teeplantagen in dieser Gegend verspricht Feuchtigkeit und Kaelte. Allerdings ist momentan die beste Jahreszeit - der Regen hat gerade aufgehoert und der Winte ist noch nicht eingekehrt.
Ich fahre mit dem Bus zur Top Station. Von hier soll man eine spektakulaere Sicht auf die Western Ghats haben. Die Fahrt fuehrt an fantastischen Teeplantagen vorbei. Der Bus hat, wie fuer Kerela ueblich, keine Fenster. Froestelnd erreiche ich den Pass und waerme mich erstmals mit ein paar heissen Chais an der Sonne auf. Motiviert vom Anblick der Berge und den Teeplantagen, entschliesse ich mich spontan der Strasse entlang nach Munnar zurueckzulaufen. Quer ueber die Huegel laufe ich durch die Teeplantagen. Die Teeplueckerinnen schneiden alle 8 bis 18 Tage die frischen Blaettern von oben ab. Die dadurch entstehende Flaeche sieht wie ein ueber die Landschaft gespannter Teppich aus. Nach einer Weile, ich laufe wieder auf der Strasse, kommt eine Strassenwalze an mir vorbei und nimmt mich bis zum naechsten Dorf mit. Die Walze ist nicht besonders schnell, aber gibt das Gefuehl einen Kindheitstraum erfuellen zu koennen. Ein Stuecken weiter haelt ein Motorradfahrer an und laed mich kopfwackelnd zur naechsten Mitfahrgelegenheit ein.
Auf halbem Weg wird's langsam etwas langweilig. Die letzten 20 Minuten waren nur Wald und der Verkehr nimmt bedeutent zu. Kurz nach dem ich den Gedanken den naechsten Bus anzuhalten gefasst hatte, kommt ein Jeep-Taxi an mir vorbei. Auf dem durchgehenden Frontsitz sitzen 5 Maenner. Im hinteren Teil befinden sich 4 Frauen mit je einem Baby, einem Mann und ich. Ein weiterer Mann, spaeter noch ein zweiter, stehen auf dem Trittbrett. Und ich bin mir sicher, es haette noch viel mehr Leute einen Platz im Jeep gefunden.
Am naechsten Tag mache ich einen weiteren, erwaehnenswaehrten Morgenspaziergang durch die Huegel der Umgebung. Zu Fuss von Munnar nach Pothanmedu. Dort nehme ich mit den Package-Touristen im Blackberry Hills (Uebernachtungspreise sind nicht in meinem Budget!) ein ordentliches Kerelastyle-Fruehstueck vom Buffet ein. Anschliessend folge ich dem Hotel eigenen Pfad runter zu den Plantagen. Entlang der zahlreichen Wege, immer etwas rechts haltend, erreiche ich Attukkad. Dann an den eher unspektakulaeren Wasserfaellen vorbei nach Pallivasal, wo die TATA-Teefabriken und ein Outletshop stehen. Alle meine Bemuehungen in die Produktionsfabrik reinzukommen enden leider alle mit einem strikten: "no permission, Sir". Zum Glueck gibt's noch das aeusserst interessante TATA-Teemuseum.

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