Dienstag, 4. September 2007

Udupi

Um halb fuenf erwachen die Aussenlautsprecher des Sri Krishna Tempels direkt vor meinem Hotel, um die morgentliche Pooja mit Gesaengen einzustimmen. Ein Blumenverkaeufer, welcher sich im Gang direkt vor meinem Hotelzimmer fuer die Nacht einquatiert hatte, hat mein Zimmer als Resonanzkoerper fuer seine umenschlichen Schnarchgeraeusche benutzt und mich um meinen Schlaf geraubt. Die ganze Nacht war ich zwischen eiskaltem Hass und der Besorgnis vor seinem Ersticken hin und her gerissen und liess mich keine Ruh.
Ein solcher Tag kann man nur im Miros Sataj beginnen, welches bekannt fuer seine Idlis, Bansh und Dosas ist. Letzteres wurde sogar in diesem aus der Kolonialzeit stammenden Restaurant erfunden. Es ist eines dieser effizienten Etablissements, wo man bei halbfertigen Gericht bereits freundlich fuer die naechste Bestellung gefragt wird. Lehnt man ab, kriegt man prompt die Rechnung!
Die Stadt bereitet sich auf das Sri Kishna Tempel Festival vor - die Strassen rund um den Tempel sind mit Blumenstraengen- und Opfergabenstaenden gesaeumt. Der Tempelelefant segnet die Leute fuer jeden Rupie den man ihm in den Ruessel wirft. Im Tempel performen verschiedene Gesangschore Hare Krishna Lieder und Tanzgruppen Ramayana Geschichten. Der Hoehepunkt des Tages ist aber die mitternaechtliche Pooja, wo man die Geburt Krishnas mit Trommeln, Trompeten und Klingeln zelebriert. Hunderte von Leuten zwaengen sich in den muffigen, gaenzlich mit Blumenstraengen geschmueckten und mit Oellampen ausgeleuchteten Tempel, um einen Blick auf die Gottesstatue zu werfen und dem Gott zu huldigen. Und ich habe sogar ein Fernsehinterview fuer einen nationalen Sender gegeben. Ganz Indien konnte mich fuer ganze zwei Sekunden sehen.

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