Montag, 24. September 2007

Ramaswaram

Dieses Fischerdorf liegt auf einer kleinen Insel im Sueden Tamil Nadus und gilt zu den bedeutesten Pilgerorte im Sueden Indiens. Das Wasser im Ramanathaswamy Tempel soll vergleichbar mit dem von Varanasi sein - mit Ausnahme der Wasserqualitaet - hoffe ich! Der Parcour, bestehend aus 22 verschiedenen Wassertanks, welche unterschiedliche Kraefte besitzen sollen, plus einem Outdoor-Badeplatz im Meer, gibt einem Gelegenheit fuer eine gruendliche Reinigung. Die Insel bietet aber auch ein paar dezente Straende und wuerde den Status eines Inselparadieses von mir erhalten, koennte man den hier reichlich vorkommenden Fisch gegrillt auf einem Teller serviert bekommen.
Inzwischen haben sich die Wege von der schwedischen Rebecka und mir wieder gekreuzt. Sie hat unterdessen ihre Haare den Goettern in Tirupathi geopfert. Gemeinsam wollen wir das Fischproblem loesen. Unter der prallen Sonne besuchen wir den lokalen Fischmarkt. Der Geruch ist penetrant. Wir schauen uns eine Weile um. Die Wahl faellt uns schwer, da die Fischnamen nur in Tamil bekannt sind. Wir entscheiden uns fuer den grossen, langen, ein kilogramm-schweren Fisch (RS 140/SFR ~5). Mittlerweilen hat sich eine Schar von Maennern um uns gebildet, die das Geschehen interessiert beobachten. Sie weisen uns an zum Fischsaeuberer zu gehen, welcher den erstandenen Fisch in Sekunden in saubere Stuecke schneidet. Mit Fisch, Reis, Oel und Sambar machen wir uns auf den Weg zu einem Fischer. Wir haben diesen Mann am Vorabend am Strand getroffen. Er hat mir den letzten Lungi-Trick, den kurzen Rock, beigebracht. Liebevoll faltete und kuenfte er mir von hinten meinen immer wieder vom Wind geoeffneten Lungi. Bei meiner Beinlaenge gibt mir de halbierte Lungi bereits das Minirock-Gefuehl. Es kam sogar zum indischen Haendchenhalten - was ich nicht mehr so toll fand! Dennoch hat er uns zu seiner Huette und seiner Familie eingeladen und versprochen fuer uns den Fisch zuzubereiten.
Offenbar haben wir beim Einkauf alles falsch gemacht. Der Fisch habe keinen Geschmack, falsches Sambar und zuwenig Oel. Bei meinem letzten Check in der Kueche fand ich allerdings, dass der Fisch tief genug im Oel schwimmt. Nach mehreren Stunden Zubereitung kriegen wir den langersehnten Fisch aufgetischt. Die eine Haelfte tief fritiert und die andere Haelfte mit einer Kokosnussosse angerichtet. Rebecka und ich sind uns einig. Der Fisch schmeckt hervorragend nur die Zubereitung haette etwas gefuehlvoller sein koennen.
Spaeter habe ich herausgefunden, dass wir Baracuda gegessen haben.

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