Montag, 17. September 2007

Pondicherry

Die ehemalige franzoesische Kolonie hat seinen Charme erhalten. Ich stelle mich vor an der Cote d'Azur zu sein.Und es faellt mir nicht besonders schwer. An der Reception meines Hotels werde ich schnippisch empfangen und in den ueberteuerten, zum groessten teils franzoesischen Restaurants beklagen sich die Gaeste ueber Kleinigkeiten. Mit Stolz werden meine Fragen mit einem Oui quittiert.
Das ich-moechte-gerne-ein-Franzose-sein Ambiente ist das letzte was ich hier in Indien gesucht haette und mir bleibt nur die Flucht in das andere Stadtende, wo ich Unterschlupf in einem Guesthouse des Sri Aurobindo Ashram finde. Die letzte spirituelle Fuehrerin des Ashrams, die Mutter, ist in 1973 verstorben. Die Frau wird aber heute noch gehuldigt. Bei den abendlichen Meditationssessions erhallt sogar ihre ehrfuerchtige Stimme, ab Tonband, unterlegt mit furchterregender Musik.
Die Mutter wurde vorallem bekannt fuer ihre Vision eines Ortes, wo Menschen aus verschiedenen Kulturen und Laendern friedlich zusammenleben koennen - Auroville - mir scheint, die Leute dort sind immer noch stark an der Realisierung dieses Ortes bechaeftigt. Viel hab'ich jedenfalls nicht davon sehen koennen. Der als physisch und spirituelle Mittelpunkt geltende Matrimandir, einen ueberdimensionallen, spacigen, goldenen Golfball, dessen inseitigen Meditationsraum mit einer riesen Kristallkugel ausgeleuchtet wir, konnte ich leidern nur von aussen betrachten. Von den rund um den Matrimandir, sternengalaxie-foermig angelegten Siedlungen war keine Spur zu sehen.

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