Freitag, 6. Juli 2007

Delhi, Upper class

Schon bevor ich die Hauptstadt erreicht meldet sich der eruechtigte Delhi-Belly zurueck. Die Stadt scheint wirklich eine unglaubliche Einwirkung auf die Magen-Darm-Flora zu haben - obwohl auch die Uebermuedung und das Pilgeressen unterwegs seinen Beitrag geleistet haben mag.
Zurueck in Delhi bemannt mich ein unglaubliches Verlangen nach Kompfort, Luxus und Konsum. Mein Karma scheint der grenzenlosen Gier ausgeliefert zu sein, welche sich zudem durch meine branneuen Kreditkarte zu potenzieren scheint. Es ist Wochende und mit ein paar anderen Travelern tauchen wir ins Leben von Delhis High Society ein. Diese sehr kleine Teil der indischen Bevoelkerung lebt in einer Parallelwelt zum normalen Volk und strebt den Problemen der westlichen Welt nach: Macht, Geld und Schoenheit. Das Decoltee, Nase, usw werden bereits in den Teen nach dem Vorbild des aktuellen Stars chirurgisch nachgeholfen. Wir speisen in den bestenRestaurants der Stadt. Fuer den aufgebrummten Service Charge kann das Personal 2 Tage auf dem Hausboot mit Halbpension leben. Die Preise sind aber kein Garant fuer gutes Essen. Trotz allen Bemuehungen scheppern die Tassen und die Kerzen, welche von den Ventilatoren immer wieder ausgeblasen werden, muessen im Minutentakt wieder angezuendet werden.
Den zweiten Abend versuchen wir mit dem Besuch der Disko im 5 Sternehotels Milton zu toppen. Zu Fuss gehen wir die finstere Auffahrt zur Empfangshalle rauf. Wir erreichen den Hoteleingang und stehen vor lauter Autos von europaeischen Herstellern. Wir fuehlen uns total fehl am Platz - wir sind aber froh, dass wir nicht mit der Autorickshaw vorgefahren sind. Ein Tuerwaechter oeffnet uns freundlich das Tor zum Tempel des Kapitalismus und wir tauchen in die andere Welt ein. Diese Welt, welche ich hier nicht zu beschreiben mag, zaehlt fuer mich zu den Highlights in Delhi. Vermutlich sieht ein solches Hotel ueber all in der Welt gleich aus, aber die Toilette war bestimmt was besonderes. Zwei Maenner im Anorak helfen dem Gast sein Geschaeft moglichst reibungslos zu verrichten indem einer den Wasserhahn oeffnet und der andere trocknet einem die Haende ab.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Vielleicht arbeitet der Handabtrockner zusätzlich nebenbei in einem Geschäft mit Eheringen für Männer... ;-)