Donnerstag, 7. Juni 2007

Chandigarth, Feilschen

Die Schauspielerischen Leistungen der Inder, vorallem aus den Bolywood-Filmen bekannt, sind bei unse nicht unbedingt anerkannt. Aber beim Feilschen geben Sie ihre waren Talente preis und das ohne Skrupel. Wenn man nach dem Preis fragt, dann koennen sie das 20-fache verlangen ohne mit der Wimper zu zucken. Den Preis nicht zu wissen ist daher von grossem Nachteil. Ich strecke dann einfach das Geld hin, was ich fuer einen guten Touristenpreis halte, hin. Wenn ich richtig liege, folgt dann ueblicherweise dieses drolige, seitliche Kopfnicken mit leichter Drehung. Dieses in Indien zu allen Situationen paessliche Kopfnicken macht als erstes vorallem den Eindruck, als wolle die Person sagen: Ich bin ein Vollidiot und habe keine Ahnung was du mir da erzaehlst. Aber es kann genau so ja, nein, ok? oder sonst was bedeuten. Jedoch von einem Knurren gefolgt weist du, dass der Preis ok war.
Die beste Geschichte hatte ich aber bis jetzt in Dehli als ich Ticket nach Chandigarth kaufen wollte. Der gut aussehende Inder, mit einem frischen weissen Hemd gekleidet, tischte mir eine Geschichte von Demostrationen auf und das weder Busse noch Zuege fahren wuerde (ausser natuerlich Spezial-Taxis). Er macht mir also ein Angebot von ueber 110 $ fuer ein Abenteuer in Little Switzterland. Ich machte ihm verstaendlich, dass ich selbst aus der Schweiz stamme und eigentlich etwas Abstand von halten moechte. Darauf antwortete er, in der Schweiz koenne ich aber nicht auf Blumen gebettet auf einem Boot schlafen und zeigte mir ein paar Bilder von bunten, im Wasser treibenden Booten. Ich beharrte darauf, das ich eigentlich nur ein Ticket fuer die naechste Stadt kaufen wollte. Worauf er beleidigt reagierte und, vermutlich um sein gutes Karma zu schuetzen, antwortete, aber er wolle mir doch nur ein unvergessliches Erlebnis ermoeglichen. Wir verblieben schlussendlich Freunde zu bleiben und ich kaufte mein Ticket anderswo fuer umgerechnet 2 $.

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